Jahresrückschau 2010
Präsentation des Jahrbuchs Ostprignitz-Ruppin 2011 in der Tagungsstätte Wustrau
Landrat Ralf Reinhardt hatte sich für die Präsentation des 20. Jahrgangs des Jahrbuchs Ostprignitz-Ruppin mit gutem Grund für das Wustrauer Schloss, die brandenburgische Tagungsstätte der Deutschen Richterakademie, entschieden: 2011 ist das Jahr, in dem sich zum 150. Mal das Erscheinen des Hauptwerks Theodor Fontanes, der „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“, jährt. Bekanntlich lässt Fontane die „Wanderungen“ im ersten Kapitel des ersten Bandes in Wustrau mit der Beschreibung von Schloss, Patronatskirche, Dorf und Luchlandschaft beginnen. Dieses besondere Jubiläum wird im Jahrbuch 2011 mit mehreren Beiträgen gewürdigt.
Verleger Günter Rieger wusste in seinem Festvortrag, an dem auch zahlreiche Tagungsgäste der Deutschen Richterakademie teilnahmen, zu berichten, dass sich Fontane durch die Beschreibungen in den „Wanderungen“ ein Hausverbot auf Schloss Wustrau zugezogen habe. Fontane, der große Verehrer des legendären Husarengenerals Hans Joachim von Zieten (1699 – 1786), Erbauer von Schloss Wustrau, schilderte mit Bewunderung das Fortwirken des als genial empfundenen zietenschen Geistes in Wustrau, findet für den Sohn des „Alten Zieten“, Landrat Friedrich Emil von Zieten, aber kaum ein gutes Wort … Fontane wurde auf dem Besitz der Zietens fortan zur „persona non grata“. Zur Freude der Festgesellschaft nahm Akademiedirektor Frank Jüttner die Präsentation des Jahrbuchs Ostprignitz- Ruppin 2011 zum Anlass, das Hausverbot gegen Fontane 150 Jahre nach seiner Verhängung posthum aufzuheben.
GTZ-Trainingskurs für chinesische Richter in Wustrau
Schloss, See und die besondere Atmosphäre im Zietendorf verfehlten ihre Wirkung nicht: Tief beeindruckt von Wustrau haben 41 Richterinnen und Richter aus den chinesischen Provinzen Xinjiang und Liaoning an einem dreiwöchigen Trainingskurs der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) an der Deutschen Richterakademie in Wustrau teilgenommen. Im Mittelpunkt der Fortbildungsveranstaltung stand die Vermittlung von Kenntnissen über das deutsche Rechtssystem. „Es ist wichtig, den Dialog mit China gerade auch zu Fragen der Rechtsordnungen in beiden Ländern fortzuführen“, betonte Akademiedirektor Frank Jüttner die Zielrichtung der Tagung bei der Begrüßung der Gäste aus der Volksrepublik.
Als weltweit tätiges Bundesunternehmen der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung unterstützt die GTZ die Bundesregierung bei der Verwirklichung ihrer entwicklungspolitischen Ziele. Sie bietet zukunftsfähige Lösungen für politische, wirtschaftliche, ökologische und soziale Entwicklungen in einer globalisierten Welt und fördert komplexe Reformen und Veränderungsprozesse auch unter schwierigen Bedingungen. Ihr Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Menschen nachhaltig zu verbessern.
Russische Ministerialbeamte informieren sich über das Fortbildungsangebot in Wustrau
Eine Gruppe von hochrangigen russischen Ministerialbeamten, die sich auf Einladung der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung auf einer Studienreise in Deutschland mit Fragen der Korruptionsbekämpfung und -prävention befassen, hat sich in Wustrau über die Arbeit der Deutschen Richterakademie informiert. Angeführt wurde die Delegation von Valentin Mikhaylov aus dem russischen Präsidialamt, der sich vom praxisorientierten Weiterbildungskonzept beeindruckt zeigte. Neben einer Führung durch die Akademie und einem mehrstündigen Fachgespräch erfüllten Akademiedirektor Frank Jüttner und Verwaltungsleiterin Christiane Uckrow den Gästen auch gerne den Wunsch nach einer gemeinsamen Besichtigung des Zietendorfes. Insbesondere die ehemalige Patronatskirche, ein bis heute von der Kirchengemeinde liebevoll gepflegtes Kleinod, und das Grab des Husarengenerals Hans Joachim von Zieten, des Erbauers des Wustrauer Schlosses, das der Akademie seit 1993 als Tagungsstätte dient, zogen das Interesse auf sich.
„Kontraste“: Vielschichtig kreativ
Ausstellung mit Arbeiten von Iris Wojanowski in Trier eröffnet
Über 140 Kunstfreunde aus Trier, der Region und ganz Deutschland konnte Akademiedirektor Frank Jüttner zur Eröffnung der Ausstellung „Kontraste“ mit Arbeiten der in Konz lebenden Künstlerin Iris Wojanowski in der Tagungsstätte Trier begrüßen. Gezeigt werden 45, zum Teil großformatige Acrylbilder, die durch Metallskulpturen der Künstlerin ergänzt werden.
In ihrer Einführung wies Nicola Pospischil das interessierte Publikum auf das große Gespür der ausgebildeten Fotografin Iris Wojanowski für Formen und Farben hin.
Trotz der anspruchsvollen Komposition der Bilder, wirkten die Arbeiten leicht und spielerisch. Souverän gelinge es der Künstlerin, den Betrachter ihrer Werke gleich auf mehreren Ebenen anzusprechen: Sie lasse ihn an ihrer Begeisterung für die Strahlkraft der Farben ihrer Bilder teilhaben, um dann aus vermeintlich abstrakten Kompositionen einen Akt oder auch nur ein Schattenspiel hervortreten zulassen. So sei es insbesondere die Vielschichtigkeit, die ihrer Malerei einen ganz besonderen ästhetischen Reiz verleihe.
Musikalisch eingerahmt wurde die Ausstellungseröffnung von Birgit und Clemens Häußer, die mit ihren Arrangements für Flöte, Gitarre und Schlagzeug die Brücke von der Alten Musik bis zum populären Blues schlugen und die Vernissagegäste begeisterten.
DRA-Sachbearbeiterkonferenz 2010 in Wustrau
Die Arbeitstagung der in den Justizverwaltungen des Bundes und der Länder für die Tagungen an der Deutschen Richterakademie zuständigen Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter hat in diesem Jahr in der Tagungsstätte Wustrau stattgefunden. Die Sachbearbeiterkonferenz, die alle zwei Jahre durchgeführt wird, dient der Weiterentwicklung des Teilnehmer- und Tagungsmanagements und dem Informationsaustausch zwischen allen deutschen Justizverwaltungen und der Deutschen Richterakademie.
Die von Akademiedirektor Frank Jüttner mit Unterstützung der beiden Verwaltungsleiterinnen, Andrea Meyer (Trier) und Christiane Uckrow (Wustrau), geleitete Tagung diente in diesem Jahr insbesondere der Vereinheitlichung und weiteren Beschleunigung der Verfahren zur Teilnehmermeldung und Nachbesetzung frei werdender Teilnehmerplätze sowie der Erläuterung der praktischen Anforderungen, die sich aus dem von der Programmkonferenz verabschiedeten Seminarschema ergeben.
Der Präsident der chinesischen Staatsanwaltsakademie zu Gast in Trier
Der Präsident der chinesischen Staatsanwaltsakademie, Prof. Shi Shaoxia, war Leiter der Delegation von Vertretern des National Prosecutors College (NPA) der Volksrepublik China, die sich in der Tagungsstätte Trier über die Arbeit der Deutschen Richterakademie informierte. Eingehend wurde auch die Möglichkeit einer Zusammenarbeit beider Einrichtungen erörtert, die u.a. auf die Durchführung gemeinsamer Seminare für Staatsanwältinnen und Staatsanwälte in beiden Ländern gerichtet sein könnte. Bereits jetzt kooperiert die Deutsche Richterakademie mit dem National Judges College (NJC) in Peking bei der Veranstaltung der in Wustrau angebotenen, von der hessischen Justizverwaltung gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) konzipierten und vom Bundesministerium der Justiz im Rahmen des deutsch-chinesischen Rechtsstaatsdialogs unterstützten deutsch-chinesischen Richterseminare.
Fortbildung für Fortbilder: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tagungsstätte Trier informieren sich in Luxemburg über die Arbeit des EuGH
Im Rahmen des behördeneigenen Fortbildungsprogramms haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tagungsstätte Trier den Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) in Luxemburg besucht. Vorort hat sich das Trierer Team über Arbeitsweise und Aufgaben des Gerichtshofes und Abläufe und Organisation in Rechtsprechung und Verwaltung informiert. Eine Besichtigung der beeindruckenden Gebäude in Kirchberg bildete den Abschluss der Fortbildungsexkursion.
Während ihres Aufenthalts in Trier besuchen jährlich rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagungen der Deutschen Richterakademie den EuGH in Luxemburg, um an mündlichen Verhandlungen des Hofes teilzunehmen und sich in Fachgesprächen über die Arbeit des Gerichtshofes der Europäischen Union zu informieren.
Gäste aus dem Kosovo informieren sich über das Fortbildungskonzept der Deutschen Richterakademie in der Tagungsstätte Trier
Anlässlich einer Studienreise, die im Rahmen eines EU-Twinning-Projekts von der Deutschen Stiftung für internationale rechtliche Zusammenarbeit (IRZ) und dem Präsidenten des rheinland-pfälzischen Landessozialgerichts, Ernst Merz, organisiert wurde, besuchte eine Justizdelegation aus dem Kosovo auch die Tagungsstätte der Deutschen Richterakademie in Trier. Im Mittelpunkt standen Fragen zur Entwicklung des Fortbildungsprogramms und Inhalte interdisziplinärer und verhaltensorientierter Tagungen an der DRA.
Das Verwaltungspartnerschaften entwickelnde Twinning-Konzept der EU ist eine Initiative der Europäischen Kommission, die 1998 im Rahmen der Vorbereitungen zur Erweiterung der EU auf den Weg gebracht wurde. Es fördert Partnerschaften zwischen Behörden aus den EU-Mitgliedsstaaten und öffentlichen Verwaltungen der Beitrittskandidaten und potentiellen Beitrittskandidaten. Das auf 30 Monate ausgelegte Twinning-Projekt im Kosovo soll zur nachhaltigen Stärkung der Rechtsstaatlichkeit beitragen. Dementsprechend stehen Unabhängigkeit der Richter und Leistungsfähigkeit der Justiz im Mittelpunkt. Auf kosovarischer Seite ist das Kosovo Judicial Institute maßgeblich beteiligt. Als federführende Partnerorganisation der EU ist die IRZ-Stiftung tätig.
Deutsch-Österreichische Tagung zur Richter- und Staatsanwaltsfortbildung in Wien – Die Zusammenarbeit zwischen der Programmkonferenz der Deutschen Richterakademie und dem Fortbildungsbeirat bei dem Österreichischen Bundesministerium für Justiz wird fortgesetzt
Justizstaatssekretärin Beate Reich und Dr. Constanze Kren, Sektionschefin im Österreichischen Bundesministerium für Justiz, eröffneten im Wiener Justizpalast die zweite deutsch-österreichische Tagung der in beiden Ländern für die Fortbildung der Richterinnen und Richter und Staatsanwältinnen und Staatsanwälte zuständigen Gremien. Zu der Konferenz, die in Wien und im Justizbildungszentrum Schwechat stattfand, hatte der Präsident des Oberlandesgerichts Wien, Mag. Dr. Anton Sumerauer, eingeladen. Eine erste Tagung hatte auf die Initiative des Direktors der Deutschen Richterakademie, Frank Jüttner, im letzten Jahr in Trier stattgefunden.
In ihren Grußworten betonten Staatssekretärin Reich und Sektionschefin Dr. Kren die Bedeutung, die der Fortbildung für die Entwicklung der Berufskompetenz der Richterinnen und Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte in einer modernen, den Bürgern zugewandten Justiz zukommt. Frau Reich wies insbesondere auch auf die Notwendigkeit zwischenstaatlicher Kooperationen in einem immer mehr zusammenwachsenden Europa hin. Frau Dr. Kren lobte die Zusammenarbeit zwischen der Programmkonferenz der Deutschen Richterakademie, in der die Fortbildungsreferentinnen und -referenten aus den Justizverwaltungen des Bundes und der Länder vertreten sind, und dem Fortbildungsbeirat bei dem Österreichischen Bundesministerium für Justiz als wegweisend für die Erarbeitung eines praxisgerechten Fortbildungsangebots.
Der Austausch zwischen den Fortbildungsverantwortlichen in der deutschen und österreichischen Justiz dient neben dem Erfahrungsaustausch auch der konkreten Vertiefung und Erweiterung des Programms zur Weiterbildung der Richterinnen und Richter und Staatsanwältinnen und Staatsanwälte in beiden Ländern. Tagungen an der Deutschen Richterakademie und Seminare, die vom Bundesministerium für Justiz in Wien und von den Präsidenten der österreichischen Oberlandesgerichte in den Bildungszentren der Justiz durchgeführt werden, werden für Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem jeweils anderen Land geöffnet. Justizangehörige erhalten die Möglichkeit, im Nachbarland bei Gerichten, Staatsanwaltschaften und in den Justizverwaltungen zu hospitieren. Ein Austausch von Tagungsreferentinnen und Tagungsreferenten wird angestrebt. An der Deutschen Richterakademie wird 2011 erstmals eine in Österreich konzipierte und erfolgreich durchgeführte verhaltensorientierte Tagung angeboten.
Die Tagung in Wien gab der Deutschen Richterakademie zugleich die Möglichkeit, Amtsdirektor Hofrat Walter Hebauer, der über viele Jahre die Verwaltung im Bildungszentrum Schwechat geleitet hat, in den Ruhestand zu verabschieden. Walter Hebauer hat maßgeblich zur Vertiefung der Kontakte zwischen den Fortbildungsgremien in Deutschland und Österreich beigetragen.
Palästinensische Rechtsexperten besuchen die Tagungsstätte Trier
Großes Interesse an den deutschen Konzepten zur Richter- und Staatsanwaltsfortbildung
Die Deutsche Richterakademie gilt mittlerweile auch außerhalb Europas als Vorbild für die Entwicklung von Konzepten zur Fortbildung von Richtern und Staatsanwälten. Immer häufiger informieren sich internationale Delegationen auch vor Ort in den beiden Tagungsstätten der Akademie in Trier und Wustrau (Brandenburg) über die Inhalte und Strukturen der deutschen Weiterbildungsprogramme.
Nachdem er in diesem Jahr neben Vertretern vieler europäischer Justizverwaltungen bereits Gäste aus der Volksrepublik China, Vietnam und Usbekistan begrüßen konnte, empfing Akademiedirektor Frank Jüttner jetzt eine hochrangige Delegation von Rechtsexperten aus den palästinensischen Autonomiegebieten im Stammhaus der Akademie in Heiligkreuz.
Angeführt wurde die Abordnung von Rami S. Alhouseini, dem Direktor der legislativen Planungsabteilung des Büros des Ministerpräsidenten, der u.a. vom Generaldirektor der Rechtsabteilung des palästinensischen Parlaments Jamal I. al-Khatib begleitet wurde. Im Mittelpunkt des engagiert geführten Fachgesprächs mit Akademiedirektor Jüttner und Verwaltungsleiterin Andrea Meyer stand die Bedeutung, die die Aus- und Fortbildung des Justizpersonals für den Aufbau rechtsstaatlicher Strukturen hat.
Organisiert wurde die Informationsreise durch das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ramallah. Neben der Deutschen Richterakademie gehörten u.a. auch der Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages in Berlin, der Bundesgerichtshof in Karlsruhe, der Europäische Gerichtshof in Luxemburg, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte und das Europaparlament in Straßburg zu den Stationen der Delegation.
Italienische Hospitationsgäste der saarländischen Justiz zu Gast in Trier
Die deutschen Justizverwaltungen öffnen sich im Rahmen des European Training Network (EJTN) auch für Gruppenhospitationen europäischer Richterinnen und Richter, Statsanwältinnen und Staatsanwälte.
So nutzten eine Richterin und drei Richter aus unterschiedlichen Zweigen der italienischen Gerichtsbarkeit die Gelegenheit, sich zwei Wochen als Gäste der saarländischen Justiz über die Organisation und die Arbeit der Deutschen Gerichte und Justizverwaltungen zu informieren.
Zum Programm der Hospitationsgäste gehörte auf ihren Wunsch auch ein Besuch der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie.
Begleitet vom Fortbildungsreferenten im Ministerium für Justiz, Arbeit, Gesundheit und Soziales des Saarlandes, Dr. Christian Meiser, informierten sie sich in einem intensiven Fachgespräch mit Akademiedirektor Frank Jüttner und Verwaltungsleiterin Andrea Meyer über die Organisation der Tagungen, die Arbeitsweise der Programmkonferenz und Schwerpunkte im Jahresprogramm.
„Extra 3“ – Drei Künstler, eine Leidenschaft
Ausstellung mit Bildern von Gerhild Kaemmerer-Jastroch, Klaus Lange und Dominikus Ascher in Trier eröffnet
100 kunstinteressierte Gäste konnten Akademiedirektor Frank Jüttner und Verwaltungsleiterin Andrea Meyer bei der Eröffnung der Ausstellung „Extra 3“ in der Tagungsstätte der Deutschen Richterakademie in Trier willkommen heißen. In der in diesem Jahr eröffneten Galerie in den „Clubräumen“ werden in verschiedenen Maltechniken geschaffene Bilder der beiden Trierer Gerhild Kaemmerer-Jastroch und Klaus Lange und des Konzers Dominikus Ascher gezeigt.
Für die drei Künstler ist es die erste öffentliche Ausstellung ihrer Arbeiten - aber nicht das erste gemeinsame künstlerische Projekt. Sie gehören seit mehreren Jahren, dem von Dominikus Ascher geleiteten Vokalensemble „Contrapunto“ an, das bereits mit vielen Konzerten auf sich aufmerksam machen konnte. Neben der Begeisterung für den Chorgesang teilen sie aber auch die Leidenschaft für die Malerei, was Akademiedirektor Jüttner in seiner Begrüßung als beeindruckenden Fall künstlerischer Mehfachbegabung deutete.
Malerisch decken die drei Künstler ein großes Spektrum ab: Klaus Lange favorisiert das abstrakte Farbspiel. Gerhild Kaemmerer-Jastroch spannt einen thematischen Bogen von Alltagsgegenständen über Körper und Natur bis hin zu symbolisch zu Deutendem und expressiven Elementen. Dominikus Ascher, der auch ein talentierter Grafiker ist, hat sich unter anderem von Reiseimpressionen inspirieren lassen.
Musikalisch wurde die Vernissage von Klaus Peter Bungert am Klavier begleitet, dem das Publikum seine gefühlvolle und lebendige Interpretation von Stücken des Trierer Romantikers Georg Schmitt mit lang anhaltendem Beifall dankte.
Brandenburgs Justizminister Dr. Volkmar Schöneburg besucht die Tagungsstätte Wustrau
Mit der Zurverfügungstellung der Tagungsstätte Wustrau leistet die Justiz des Landes Brandenburg im Rahmen der Verwaltungsvereinbarung über die Deutsche Richterakademie einen besonderen Beitrag zu dem von Bund und Ländern getragenen Tagungsbetrieb. Die im Zietenschloss untergebrachte Tagungsstätte ist dem Geschäftsbereich des Ministeriums der Justiz des Landes Brandenburgs zugeordnet. Bei einem Besuch in Wustrau informierte sich Brandenburgs Justizminister Dr. Volkmar Schöneburg über die im Namen Brandenburgs bei der überregionalen Richter- und Staatsanwaltsfortbildung in Wustrau geleistete Arbeit.
Bei einem Rundgang und in einem intensiven Gespräch betonte Herr Minister Dr. Schöneburg die Bedeutung der Justizfortbildung und die Notwendigkeit des Vorhandenseins von Tagungsstätten, die den Anforderungen an einen modernen Tagungsbetrieb entsprechen. Von den gewonnenen Eindrücken sichtlich angetan, stellte Herr Dr. Schöneburg auf das spontan ihm gegenüber geäußerte Lob zweier Tagungsleiter fest, er freue sich sehr über die Anerkennung des von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Gelingen der Tagungen geleisteten Beitrags.
Nach dem Gespräch mit der Akademieleitung sprach der Minister mit dem Personalrat der Tagungsstätte und dankte den Beschäftigten für ihren Einsatz. Im Gästebuch vermerkte Herr Minister Dr. Schöneburg zum Abschluss seines Besuches im Zietenschloss: „Begeistert von der Umgebung, den Themen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern!“
Festliche Vernissage in Wustrau: Guido und Johannes Häfner zeigen Skulpturen, Grafiken und Malerei im Zietenschloss
140 Gäste erlebten eine festliche Vernissage zur Eröffnung der Ausstellung „Häfner+Häfner“ mit Werken der beiden Nürnberger Künstler Guido und Johannes Häfner im Wustrauer Zietenschloss. Die Laudatio auf die beiden Künstler hielt die künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Musikakademie Rheinsberg, Dr. Ulrike Liedtke.
Mit Blick auf die von Johannes Häfner mit erfrischender Ironie geschaffene Reihe von Porträts berühmter Persönlichkeiten der Zeitgeschichte stellte Frau Dr. Liedtke fest: „Der Mustermensch? Systematisch aufgereiht? Lohnt es noch, darüber zu richten? Zumal in einer Richterakademie? Wer hat die Wahrheit? Welche Persönlichkeit? Friedrich II. sagt: „Ich bin Papst der Lutheraner, und wir wissen dass er ungläubig war. Die Köpfe der Weltgeschichte sind bunt, der Narr hat ihnen die Sprüche in den Mund gelegt, passend, unernst.“
Die in den Innenräumen des Schlosses und im Schlosspark gezeigten, von Guido Häfner aus Stahlplatten gearbeiteten Skulpturen beeindruckten viele Gäste durch die kreative Leichtigkeit, die im spielerischen Kontrast zur Schwere des Materials steht. Dr. Ulrike Liedtke: „Stahl, ein Flachblech 30 x 90 cm ist Material für Kunst. Daraus entsteht eine Figur, die eine andere im Bauch trägt. Die im Bauch lässt sich mühelos herausdrehen, so scheint es, spielerisch leicht ist sie Teil des Archetypen mit dem Charakterkopf und ausgewähltem Schuhwerk. Oder – der Narr im König? Oder – der König im Narren? Schönes, Fröhliches, Aufmüpfiges in einem. Im Verborgenen auch das Spröde, Traurigkeit, Suche nach Halt.“
Musikalisch eröffnet wurde die Vernissage von Johannes Häfner selbst, der am Wustrauer Steinway eigene Kompositionen spielte. Sein Bruder Guido dankte Akademiedirektor Frank Jüttner für die Möglichkeit, im Zietenschloss ausstellen zu können, und zeigte sich begeistert von Wustrau und der beeindruckend schönen Umgebung.
Über die Autonomie der Kunst - „Fotografie 70/10“
Ausstellung mit Werken von Daniel Schieben in der Tagungsstätte Trier eröffnet
Rund 120 kunstinteressierte Gäste konnte Akademiedirektor Frank Jüttner zur Eröffnung der Ausstellung „Fotografie 70/10“ mit Arbeiten des Trierer Künstlers Daniel Schieben in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie begrüßen.
Zu sehen sind u.a. sechs Arrangements, zu denen sich der Fotograf von der eindrucksvollen Architektur der 1973 eröffneten Tagungsstätte inspirieren lassen hat. In einer zweistufigen Herangehensweise portraitierte Schieben zuerst Personen, die in der Zeit der Erbauung der Tagungsstätte geboren wurden. Anschließend wurden Kinderfotos der Portraitierten gesichtet und mit den aktuellen Aufnahmen durch Mehrfachbelichtungen zu einer Komposition zusammengefügt. Durch das vertikale Ineinanderfügen der Köpfe wird eine dynamische Spannung zwischen Vergangenheit und Gegenwart erreicht. Ergebnis ist eine Wahrnehmungsirritation, die im Kontrast zur klaren Architektur des Gebäudes steht. Die Einfassung mit einem halbtransparenten Seidenpapier, wie man es aus Fotoalben kennt, lässt die Wirkung eines Schleiers entstehen, so dass die Grenze der Jahrzehnte verblasst und sogar zu verschwinden scheint.
Karl Ducoffre betonte in seiner Einleitung die eigene künstlerische Herangehensweise Daniel Schiebens, die den Prinzipien der klassischen Fotografie absichtsvoll widerspreche. So nutze Schieben z.B. eine bewusst lange Belichtungszeit, um den gestalterischen Prinzipien unabhängig vom Motiv eine größere Selbständigkeit zu verleihen, und leiste so auch als Fotograf einen Beitrag zur Autonomie der Kunst.
Musikalisch eingerahmt wurde die Ausstellungseröffnung vom expressiven Spiel der Flötistin Irmgard Brixius aus Schweich.
Gäste aus dem vietnamesischen Justizministerium besuchen die Tagungsstätte Wustrau
Im Jahr 2010 wird in Vietnam und Deutschland der Aufnahme diplomatischer Beziehungen vor 30 Jahren gedacht. Das Jubiläum wird auch in der Deutschen Richterakademie begangen. Bevor im Rahmen der Herbstakademie in der Tagungsstätte Wustrau ein erstes Deutsch-vietnamesisches Richterseminar stattfinden wird, das von der Berliner Senatsjustizverwaltung und vom Bundesministerium der Justiz veranstaltet wird,
haben jetzt bereits Vertreter des vietnamesischen Justizministeriums und der vietnamesischen Justizakademie die Tagungsstätte in Wustrau besucht.
Angeführt wurde die Delegation von Dr. Truong Quang Vinh, dem stellvertretenden Dekan der rechtswissenschaftlichen Fakultät an der Universität in Hanoi. In einem intensiven Fachgespräch tauschten sich die Gäste aus Vietnam mit Akademiedirektor Frank Jüttner und Verwaltungsleiterin Christiane Uckrow zu konzeptionellen Fragen der Justizfortbildung in beiden Ländern aus. Besonders beeindruckt waren die Gäste auch von dem Charme Wustraus und dem geschichtsträchtigen Flair des Zietenschlosses, in dem die Wustrauer Tagungsstätte ihren Sitz hat.
Der Besuch in Wustrau war Teil einer Studienreise, die von der Deutschen Stiftung für internationale rechtliche Zusammenarbeit (IRZ) organisiert wurde.
Fontanes Frauen im Wustrauer Schlosspark
Theodor Fontane beginnt seine berühmten „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ bekanntlich mit der Beschreibung des Schlosses in Wustrau, das seit 1993 der Deutschen Richterakademie als Tagungsstätte dient. Jetzt war der große Dichter mit einer Fotoinstallation in dem zur Tagungsstätte gehörenden Schlosspark nach Wustrau zurückgekehrt.
Es ist auffällig, dass die großen Romane und Novellen Fontanes nahezu ausschließlich um Schicksale von Frauen kreisen. Frauen, die oft unglücklich werden, weil sie gegen gesellschaftliche Konventionen ihrer Zeit ihren Sehnsüchten und ihrer Liebe nicht widerstanden haben. Frauen, denen - so scheint es - in der Großartigkeit ihrer Ansprüche und in ihrer Verletzbarkeit nicht nur Fontanes Interesse, sondern auch Fontanes ganze Zuwendung gilt. Bilder von Frauen unserer Zeit in der Anmutung berühmter Fontaneheldinnen (Frau Jenny Treibel, Stine, Melanie) konnten für 5 Wochen als großformatige Fotografien des Neuruppiners Dirk Mahler vor der Kulisse des Zietenschlosses betrachtet werden. Naturaufnahmen von Carola Martin ergänzten die in der Parkanlage präsentierten Porträts. Die Ausstellung war ein Projekt im Rahmen des Themenjahres Kulturland Brandenburg 2010: „Mut und Anmut. Frauen in Brandenburg-Preußen.“
Deutsch-Chinesisches Richterseminar 2010 in Wustrau
In Zusammenarbeit mit der chinesischen Justizakademie, dem National Judges College in Peking, und der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ), fand in der Tagungsstätte Wustrau das dritte deutsch-chinesische Richterseminar statt. Die Premiere erlebte das Seminar vor zwei Jahren in Wustrau, die zweite Veranstaltung fand 2009 in Peking statt. Jetzt kehrte die von der hessischen Justizverwaltung veranstaltete Tagung, die Teil des von den Regierungen beider Länder gepflegten Rechtsstaatsdialogs ist, an den Ruppiner See zurück. Im Zietenschloss wurde in Diskussionen und durch Fachvorträge das wechselseitige Verständnis für das jeweils andere Rechtssystem gefördert. Zur chinesischen Delegation gehörten Richter aus verschiedenen Provinzen. Sie wurde angeführt von Prof. Bi Yuqian, dem Präsidenten der Ausbildungsabteilung an der chinesischen Justizakademie.
Die russische Justiz und das russische Gerichtssystem: Informationen aus erster Hand in Wustrauer Tagung
Zum dritten Mal fand in der Tagungsstätte Wustrau, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung für internationale rechtliche Zusammenarbeit (IRZ) von der sächsischen Justizverwaltung ausgerichtete Tagung „Die russische Justiz und das russische Gerichtssystem“ statt. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bot sich die Gelegenheit, sich aus erster Hand über die Arbeit der russischen Gerichte und Staatsanwaltschaften und Aspekte der wechselseitigen Rechtshilfe zu informieren und auszutauschen. Als Referenten konnten in diesem Jahr Anna Sadofjeva, Richterin am Bezirksgericht St. Petersburg, Svetlana Dorofeeva, Präsidentin des Stadtbezirksgerichts Frusenskij aus St. Petersburg und Prof. Jurij Starilov vom Lehrstuhl für Verwaltungs- und Kommunalrecht an der Staatlichen Universität Voronezh gewonnen werden.
IRZ-Sudienreise führt Vertreter des Obersten Gerichts, der Generalstaatsanwaltschaft und des Justizministeriums der Republik Usbekistan nach Trier
In einem mehrstündigen intensiven Fachgespräch tauschten sich Fortbildungsverantwortliche des Obersten Gerichts, der Generalstaatsanwaltschaft und des Justizministeriums der Republik Usbekistan mit Akademiedirektor Frank Jüttner und Verwaltungsleiterin Andrea Meyer in der Tagungsstätte Trier zu Fragen der Richter- und Staatsanwaltsfortbildung aus.
Auf Wunsch der Kolleginnen und Kollegen aus Taschkent gehörte die Deutsche Richterakademie zu den Stationen einer von der Deutschen Stiftung für internationale rechtliche Zusammenarbeit (IRZ) organisierten Informationsreise, die die Delegation u.a. zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg und zum Ministerium der Justiz Rheinland-Pfalz in Mainz führte.
Angeführt wurde die Delegation von Frau Dr. Dilbar Scholdabajewna Sujunowa vom Obersten Gericht Usbekistans, die - als höchste usbekische Strafrichterin - auch am Justizfortbildungszentrum des usbekischen Justizministeriums in Taschkent lehrt. Frau Dr. Sujunowa betonte die Bedeutung, die der Justizfortbildung bei den Reformvorhaben der Justiz in Usbekistan zukomme, und dankte der Deutschen Richteraka-demie für den Erfahrungsaustausch, der unter Einbindung der IRZ fortgesetzt werden soll.
Chinesische Fortbildungsexperten besuchen die Tagungsstätte Trier
Trier gilt auch in China als deutsches Zentrum der Justizfortbildung. Die Deutsche Richterakademie genießt in der Volksrepublik einen ausgezeichneten Ruf. Die Tagungsstätte Trier erhielt jetzt Besuch von 26 mit Aus- und Fortbildungsfragen befassten Justizvertretern aus allen chinesischen Provinzen. Angeführt wurde die Delegation, die sich auf einer dreiwöchigen Informationsreise durch Deutschland befand, von Yan Fuzeng, dem stellvertretenden Generaldirektor des Justizprüfungsamtes beim chinesischen Justizministerium.
Die Deutsche Richterakademie ist seit 2008 in den von der Bundesregierung und der chinesischen Regierung geführten Rechtsstaatdialog eingebunden. Jährlich finden an der Akademie und in Peking deutsch-chinesische Tagungen für Richter und Staatsanwälte statt, die der Förderung des wechselseitigen Verständnisses beider Rechtssysteme dienen.
Akademiedirektor Frank Jüttner und Verwaltungsleiterin Andrea Meyer stellten den Gästen aus dem fernen Osten Aufbau und Programm der Deutschen Richterakademie vor. Die Delegation zeigte sich vom ausgefeilten Fortbildungsangebot und der Ausstattung der Tagungsstätte beeindruckt.
Freundeskreis „Schlösser und Gärten der Mark“ präsentiert Monographie zu Schloss Wustrau – Festliche Vorstellung der kunsthistorischen Schrift in der Tagungsstätte Wustrau
Schloss Wustrau, seit 1993 Tagungsstätte der Deutschen Richterakademie, steht im Mittelpunkt des Heftes 111, das in der Schriftenreihe des Freundeskreises „Schlösser und Gärten der Mark“ erschienen ist. Die von der Berliner Kunsthistorikerin Dr. Stefanie Krause erarbeitete Monographie, in der auch der Wustrauer Gutspark und die Wustrauer Kirche betrachtet werden, ist in einer festlichen Feierstunde mit vielen interessierten Gästen, unter ihnen Fehrbellins Bürgermeisterin Ute Behnicke und der Vizepräsident des Brandenburgischen Oberlandesgerichts Wolf Kahl, auf Schloss Wustrau vorgestellt worden.
Das Heft „111“ habe natürlich einen besonderen Gegenstand der Betrachtung gefordert, meinte Akademiedirektor Frank Jüttner in seiner Begrüßung, um gleich festzustellen, mit Wustrau sei dieser aus seiner Sicht auch überzeugend gefunden worden. Die Vorsitzende des Freundeskreises, Dr. Sibylle Badstübner-Gröger, dankte Jüttner für die Möglichkeit das Wustrau-Heft an Ort und Stelle vorstellen zu können und berichtete in ihrem Grußwort über die Arbeit des Freundeskreises, die bereits mit dem Denkmalpflegepreis des Landes Brandenburg und dem Förderpreis der Deutschen Nationalstiftung ausgezeichnet wurde.
Den Festvortrag hielt selbstverständlich Dr. Stefanie Krause selbst. Sie berichtete kurzweilig, unterhaltsam und gleichzeitig informativ über die Verdienste des legendären Landrats der Grafschaft Ruppin, Friedrich von Zieten, der als Erbe nach seinem Vater, dem noch viel legendäreren General Hans Joachim von Zieten („Zieten aus dem Busch“), Herr auf Wustrau geworden war. Frau Dr. Krause warb sympathisch dafür, mit dem Landrat weniger streng umzugehen, als es Fontane in seinen „Wanderungen“ getan habe. Der sei dann doch zu sehr Verehrer des berühmten Husarengenerals gewesen und habe den Sohn vielleicht doch etwas ungerecht an der Größe des Vaters gemessen.
Das mit ausdrucksstarken schwarzweiß Aufnahmen des Fotografen Volkmar Billeb illustrierte Heft kann in den beiden Tagungsstätten der Deutschen Richterakademie in Wustrau und Trier, beim Freundeskreis „Schlösser und Gärten der Mark“ und im Buchhandel (ISBN Nr. 978-3-941675-14-8: „Schlösser und Gärten der Mark - Wustrau“, herausgegeben von Sibylle Badstübner-Gröger) erworben werden.
Fremdsprachliches Tagungsangebot in der Tagungsstätte Trier wird erweitert – Englisches und französisches Recht jetzt mit 3 Modulen - Ab 2011 auch Angebot zum spanischen Recht
Die Programmkonferenz der Deutschen Richterakademie ist dem Vorschlag der Akademieleitung gefolgt und hat eine Erweiterung des fremdsprachlichen Tagungsangebots beschlossen: Die Tagungen zum englischen und französischen Recht werden jeweils um ein drittes Modul erweitert, ab 2011 wird erstmals eineTagung zum spanischen Recht angeboten. Die Tagungen sollen im ersten Modul Grundkenntnisse der jeweiligen Rechtssprache und des jeweiligen Rechtssystems vermitteln, die in den folgenden Modulen vertieft werden.
Die erste Tagung „Droit Français III“, die von der Deutschen Richterakademie in Zusammenarbeit mit der Universität Trier angeboten wird, findet vom 17. bis zum 23. Oktober 2010 in der Tagungsstätte Trier statt. Eine Tagungskurzbeschreibung finden Sie unter Jahresprogramm/Jahreprogramm 2010.
Die in Zusammenarbeit mit der Norwich Law School an der University of East Anglia angebotene Tagung „English Law III“ wird erstmals vom 12. bis zum 17. Dezember 2011 in Trier stattfinden. Bei der Durchführung der Tagung „Derecho Español“ kooperiert die Deutsche Richterakademie mit der Universität Münster und bietet das erste Seminar vom 16. bis 21. Mai 2011 in Trier an.
Die Teilnehmerplätze werden - wie auch sonst - nach Ausschreibung der Tagungen auf Ihre Bewerbung bei der in Ihrer Justizverwaltung zuständigen Stelle vergeben.
Ferdinand von Schirach liest in Wustrau aus „Verbrechen“
Sein Erzählband „Verbrechen“ (Piper Verlag München) ist von der Kritik einhellig als das literarische Debüt der letzten Jahre gefeiert worden. Die FAZ sprach sogar von einem „atemberaubenden“ Erstling und das ARD-Magazin „titel, thesen, temperamente“ lobte das Debüt als „faszinierende Auseinandersetzung mit dem Thema Schuld“. Ferdinand von Schirach, der bis dahin vor allem als Berliner Strafverteidiger bekannt war, konnte 2009/2010 mit seinem Erstlingswerk über Monate Spitzenplätze auf den Bestsellerlisten behaupten.
Wenige Tage nach Zuerkennung des Kleist-Preises 2010 (frühere Preisträger waren u.a. Else Lasker-Schüler, Bertolt Brecht, Heiner Müller und Herta Müller) las Ferdinand von Schirach auf Schloss Wustrau, der Tagungsstätte der Deutschen Richterakademie, zwei seiner Erzählungen und diskutierte den von ihm literarisch verarbeiteten Sachverhalt auch unter juristischen Gesichtspunkten mit den Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern.
Ferdinand von Schirach schreibt seit kurzem monatlich eine Kolumne im „Spiegel“. In seinem ersten Beitrag für das Nachrichtenmagazin nimmt er die Lesung in der Deutschen Richterakademie in Wustrau und die am selben Tag verkündete Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zum Anlass, seine Sicht zum Fall des Mörders Magnus Gäfgen darzustellen. Von Schirachs zweites Buch „Schuld“ erscheint im Herbst.
Die Programmkonferenz verabschiedet auf ihrer Sitzung in Hamburg das Jahresprogramm 2011
Unter dem Vorsitz der Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg fand in der Elbmetropole die zweite Sitzung der Programmkonferenz der Deutschen Richterakademie im Jahr 2010 statt. Im Mittelpunkt standen die abschließenden Beratungen zu den Themen der Herbstakademie 2010 und die Verabschiedung des Jahresprogramms 2011.
Die 8 Tagungen der Herbstakademie finden in diesem Jahr vom 4. bis zum 8. Oktober und vom 11. bis zum 15. Oktober 2011 in Trier und Wustrau statt. Aus Anlass des 30. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Vietnam wird eine deutsch-vietnamesische Tagung stattfinden. Zudem werden Seminare zur Vorratsdatenspeicherung, zum FamFG, zum Ausländerrecht, zum Thema kindliche Traumatisierung und Bindung bei häuslicher Gewalt, zum Insolvenzrecht, zum Beamtenrecht und zu Hassdelikten im Internet angeboten. Eine Übersicht und Kurzbeschreibungen aller Tagungen finden Sie in Kürze auf der DRA-Homepage. Die Tagungen werden voraussichtlich ab Juli 2010 durch die Justizverwaltungen ausgeschrieben.
Das Jahresprogramm wird 2011 neben bewährten, besonders stark nachgefragten und in einzelnen Tagungsabschnitten aktualisierten Seminaren eine besonders große Anzahl neuer Tagungen enthalten.
Neu konzipierte Tagungen werden u.a. zum FamFG, zum Transportrecht, zum Strafvollstreckungsrecht (Gefängnismedizin), zu arbeitsrechtlichen Themen, zum Presse- und Äußerungsrecht, zum Jugendstrafrecht, zum Urheberrecht, zu Fragen der Selbstverwaltung, zum Steuerstrafrecht, zum englischen und zum spanischen Recht angeboten. Das Jahresprogramm 2011 wird voraussichtlich Ende August auf der DRA-Homepage veröffentlicht.
Strafrechtspflege in Europa: Bulgariens Justizministerin und internationale Experten in Wustrau
Bereits zum 16. Mal fand in der Tagungsstätte Wustrau die vom Bayerischen Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz veranstaltete Tagung „Strafrechtspflege in Europa“ statt, die zu den besonders stark nachgefragten Seminaren im Jahresprogramm der Deutschen Richterakademie zählt. Expertinnen und Expertenen aus 9 Ländern diskutierten mit den Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern Fragen zum Strafprozessrecht der verschiedenen Staaten, um im immer stärker zusammenwachsenden Europa das für die justizielle Zusammenarbeit erforderliche Verständnis zu stärken.
Prominenteste Referentin im Reigen der hochkarätigen Expertenrunde war Bulgariens Justizministerin Margarita Popova. In ihrem Vortrag stellte Frau Ministerin Popova bereits durchgeführte und beabsichtigte Reformvorhaben vor, die u.a. die verstärkte Einbindung der Polizeibediensteten in die Ermittlungen für den Aufbau einer modern ausgebildeten Kriminalpolizei, die Beurteilung aller fallbezogenen Erkenntnisse im Rahmen des freien richterlichen Ermessens, die Beschleunigung des Ermittlungsverfahrens und die Abschaffung der Förmlichkeit betreffen.
Neben den Grundzügen des bulgarischen Strafprozesses wurden durch Dr. Eckart Rainer (Leitender Oberstaatsanwalt a.D. in Innsbruck) der österreichische, durch Piet-Hein Cremers (Hoofadvocaat-General a.D. in Warmsveld) der niederländische, durch Dr. Margit Fliri (Leitende Staatsanwältin beim Jugendgericht in Bozen) der italienische, durch José Miguel Garcia Moreno (Ministerialrat bei der Spanischen Richterschule in Madrid) der spanische, durch His Honour Judge Alan Greenwood (Resident Judge am Harrow Crown Court) der englische, durch Jean-Francois Bohnert (Procureur de la République Adjoint am Tribunal de Grande Instance de Dijon) der französische und durch Dr. Viktor Böhm (Bezirksstaatsanwaltschaft Eger) der tschechische Strafprozess vorgestellt.
Gewohnt souverän und mit großer professioneller Sachkenntnis führte der langjährige Tagungsleiter Vizepräsident des Landgerichts a.D. Günter Müller (Amberg) durch die Tagung, die in dieser Form zum letzten Mal durchgeführt werden konnte. Leitender Ministerialrat Helmut Palder war aus München zur Unterstützung der Tagungsdurchführung angereist und um Günter Müller und den internationalen Expertinnen und Experten, die sich seit Jahren als Vortragende für das Seminar zur Verfügung stellen, zu danken und sie gebührend zu verabschieden. Von den Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern wurden sie mit lang anhaltendem, herzlichem Applaus verabschiedet.
Fliederfest in Wustrau: Tag der offenen Tür im Zietenschloss
Viele kennen Wustrau als „Dorf des alten Zieten“, des legendären, schon von Fontane besungenen Husarengenerals unter Friedrich II. Nahezu jede Richterin und Staatsanwältin und jeder Richter und Staatsanwalt in Deutschland kennt Wustrau als Sitz einer der beiden Tagungsstätten der Deutschen Richterakademie. Nicht ganz so bekannt dürfte sein, dass Wustrau das brandenburgische Fliederdorf ist.
Das Fliederfest zieht jedes Jahr viele Gäste aus Nah und Fern an und lockt zu einem Besuch ins schönste Dorf am Ruppiner See. Dieses Jahr ließen sich die Besucher nicht einmal von dem Dauerregen abhalten, die Darbietungen auf der Bühne am Dorfanger zu genießen und sich an den liebevoll geschmückten Ständen und Buden zu informieren und mit vielerlei kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen zu lassen.
Ein Höhepunkt des Fliederfestes ist traditionell auch der Tag der offenen Tür im Zietenschloss, der Tagungsstätte der Deutschen Richterakademie. Viele Gäste ergriffen die Gelegenheit und ließen sich von Verwaltungsleiterin Christiane Uckrow über die Geschichte des Schlosses, seiner früheren Bewohner und die Arbeit der Deutschen Richterakademie bei den stündlichen angebotenen Führungen berichten.
Strategien zur Bekämpfung des Rechtsextremismus: Podiumsdiskussion mit Justizstaatssekretär Dr. Oehlerking, Innensenator Dr. Körting und anderen Experten in Wustrau
Zum Abschluss der diesjährigen, vom niedersächsischen Justizministerium veranstalteten Tagung „Rechtsradikalismus und Neonazismus – Neueste Tendenzen“ fand in der Tagungsstätte Wustrau eine von Justizstaatssekretär Dr. Jürgen Oehlerking geleitete Podiumsdiskussion statt. Berlins Innensenator Dr. Ehrhart Körting, der Koordinator für die Geheimdienste im Bundeskanzleramt, Ministerialdirektor Günter Heiß, Oberstaatsanwalt Dr. Ralf Wehowsky (Generalbundesanwaltschaft), Prof. Dr. Hajo Funke (Freie Universität Berlin) und die Leiterin der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“, Angelika Thiel-Vigh, diskutierten Strategien zur Bekämpfung des Rechtsextremismus. Parteienverbot, Änderungen im Strafrecht, Aufklärung und bürgerschaftliches Engagement in der Zivilgesellschaft waren nur einige Aspekte die in der Diskussion beleuchtet und erörtert wurden. Innensenator Dr. Körting sprach sich gegen eine Verschärfung von Strafgesetzen und Vorschriften des Versammlungsrechts aus und betonte die gesellschaftliche Verantwortung, die in allen Bereichen wahrzunehmen sei, wobei er an der Notwendigkeit eines entschlossenen Vorgehens der staatlichen Organe im Rahmen der bestehenden gesetzlichen Möglichkeiten keinen Zweifel ließ. „Die Strafjustiz ist weder ein Allheilmittel noch ein Kampfmittel“, betonte Dr. Wehowsky in seinem Eingangsstatement und plädierte für eine differenzierte Betrachtung, bei der strafrechtliche Androhungen und Sanktionen nur als ein Element bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus zu werten seien. Prof. Dr. Funke wies darauf hin, dass das gesellschaftliche und politische Klima auf allen Ebenen, gerade auch in den Elternhäusern und in den Schulen, ein wesentlicher Faktor sei. Er hob hervor, dass gelungene Beispiele für Zivilcourage, etwa die Aktionsbündnisse in verschiedenen brandenburgischen Städten, „Eisbrecherfunktion“ haben können und daher auch Unterstützung durch die Politik verdienen.
Perspektiven schaffen - drogenfrei leben: „Die Fleckenbühler“ informieren über ihre Arbeit in Wustrau
„Wir helfen süchtigen Menschen - sofort, konkret und dauerhaft. Eine offene, konsequent nüchterne Gemeinschaft: Das sind wir Fleckenbühler. Unser Angebot ist einfach: Wir nehmen Menschen mit Suchtproblemen sofort bei uns auf. Und dann helfen wir ihnen, dauerhaft suchtfrei und selbstbestimmt zu leben.“ So beschreibt der gemeinnützige Verein „Die Fleckenbühler“ die selbstgewählte Aufgabenstellung.
Im Rahmen der diesjährigen jugendstrafrichterlichen Tagung in Wustrau informierten Mitglieder des Vereins über ihre Arbeit, für die sie 1984 mit der Bewirtschaftung des Hofes Fleckenbühl den Grundstein als Selbsthilfeorganisation gelegt haben. Seit 2004 arbeitet der Verein mit seinem Haus in Frankfurt am Main auch im Bereich der Suchthilfe im großstädtischen Umfeld. 2004 wurde die Fleckenbühler Jugendhilfe ins Leben gerufen, ein Projekt für Jugendliche und junge Erwachsene mit Suchtproblemen, das in seiner Kombination aus Suchthilfe und Pädagogik bundesweit einmalig ist.
Weitere Informationen unter www.diefleckenbuehler.de.
Festliche Vernissage zur Eröffnung der Ausstellung mit Malerei von Thomas Brandtscheidt in Trier
170 kunstinteressierte Trierer und Gäste aus ganz Deutschland waren der Einladung von Akademiedirektor Frank Jüttner zur festlichen Eröffnung der Ausstellung mit Malerei des Trierer Künstlers Thomas Brandscheidt in die Tagungsstätte in Heiligkreuz gefolgt. In seinen Landschaftsbildern, Stilleben und Porträts, die in der Ausstellung gezeigt werden, gelingt es Thomas Brandscheidt das herauszuarbeiten, was ihn für ein Motiv begeistert hat, und seine Begeisterung ausdrucksstark mitzuteilen. Bruder Peter, der Generalobere des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Trier, des Arbeitsplatzes von Thomas Brandscheidt, ließ die zahlreichen Gäste der Vernissage an seinen Gedanken zu den Arbeiten seines Jugendfreundes teilhaben und beschrieb, wie er sich bei der Betrachtung der ausgestellten Bilder durch den Künstler zum Verweilen und Innehalten eingeladen fühle.
Musikalisch wurde der Abend von der neuen Trierer Formation "Feinripp" eingerhamt, die mit feinem Deutsch-Blues zu begeistern wusste.
"Helden und anderes" Ausstellung mit Bildern von Uwe Müller-Fabian in Wustrau eröffnet.
"Helden und anderes" heißt die neue Ausstellung mit 66 Bildern des in Vehlefanz (Landkreis Oberhavel) lebenden Künstlers Uwe Müller-Fabian, die jetzt in der Tagungsstätte Wustrau eröffnet wurde. 100 kunstinteressierte Ruppiner und Gäste aus ganz Deutschland konnte Akademiedirektor Frank Jüttner zur festlichen Vernissage im Zietenschloss begrüßen.
Müller-Fabian, der seine ausdrucksstarken und farbintensiven Arbeiten bereits in zahlreichen, vielbeachteten Einzelausstellungen in Deutschland, Österreich und Israel präsentiert hat, zeigt in der Wustrauer Bilderschau Werke, die den Betrachter insbesondere auch an dem ironischen Blick des Künstlers auf das menschliche Bedürfnis teilhaben lassen, sich gegenüber der eigenen Umwelt in Szene zu setzen.
Der Karwener Verleger Günter Rieger würdigte in seiner Laudatio den Mut Uwe Müller-Fabians zur intensiven Farbigkeit und hob die Bereitschaft des Künstlers hervor, sich auch mit politischen und gesellschaftlichen Themen kritisch auseinander zu setzen. Musikalisch eingerahmt wurde die Ausstellungseröffnung von der aus Usbekistan stammenden Pianistin Barno Haknazar.
Justizstaatssekretärin Sabine Stachwitz besucht die Tagungsstätte Wustrau
Bei einem Arbeitsbesuch in der Tagungsstätte Wustrau hat sich Brandenburgs Justizstaatssekretärin über die Arbeit der Deutschen Richterakademie und die Planung des Fortbildungsprogramms für die Jahre 2010 und 2011 informiert. Frau Stachwitz, die die Tagungsstätte seit ihrer Indienststellung im jahr 1993 als Tagungsteilnehmerin und als frühere Direktorn des Amtsgerichts Oranienburg gut kennt, hob die Bedeutung der überregionalen Fortbildung für Richterinnen und Richter und Staatsanwältinnen und Staatsanwälte sowohl in den zu den Fachgebieten angebotenen Tagungen als auch den verhaltensorientierten Seminaren hervor und erkundigte sich insbesondere auch nach den zu Fragen des Dienstrechts angebotenen Veranstaltungen.
Die Tagungsstätte Wustrau ist eine Justizeinrichtung des Landes Brandenburg, das gemäß der Verwaltungsvereinbarung über die Deutsche Richterakademie die Liegenschaft mit allen Gebäuden für die Nutzung durch alle deutschen Justizverwaltungen zur Verfügung stellt. Die Tagunsstätte wird von Bund und Ländern finanziert, wobei die zur Verfügung gestellten Mittel im Justizhaushalt des Landes Brandenburg etaisiert sind.
Vietnamesische Staatsanwälte zu Gast in Wustrau
Fragen der Staatsanwaltsfortbildung standen im Mittelpunkt eines Besuchs des stellvertretenden Generalstaatsanwalts der Obersten Volksstaatsanwlatschaft der Sozialistischen Repuplik Vietnam, Hoang Nghia Mai, in der Deutschen Richterakademie in Wustrau. Akademiedirektor Frank Jüttner und Verwaltungsleiterin Christiane Uckrow berichteten der hochrangigen, aus acht Staatsanwälten bestehenden Delegation über die Inhalte des überregionalen deutschen Fortbildungsprogramms für Richter und Staatsanwälte und dessen Durchführung im Wustrauer Zietenschloss.
Der Besuch der Delegation in Wustrau war Teil einer vom Bundesministerium der Justiz (BMJ) organisierten Informationsreise, auf der sich die Gäste in Gesprächen im BMJ in Berlin, in der Justizbehörde Hamburg und in der Brandenburgischen Schwerpunktstaatsanwaltschaft in Neuruppin mit Vertretern der Justizverwaltungen und der Korruptionsbekämpfung ausgetauscht haben.
Aus Anlass des 35jährigen Jubiläums er Aufnahme diplomatischer Beziehung findet 201 in Deutschland ein Vietnamjahr und in Vietnam ein Deutschlandjahr mit zahlreichen wechselseitigen Veranstaltungen statt. Die Delegation Vietnamesischer Staatsanwälte war eine der ersten Besuchergruppen, die im deutschen Vietnamjahr zu Fachgesprächen in die Bundesrepublik gereist ist.
Erste Sitzung der Programmkonferenz in Trier: Jahresprogramm 2011 mit viel neu konzipierten Tagungen
Dank der professionellen Vorbereitung durch die in diesem Jahr Vorsitz führende Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg wurde die erste Sitzung der Programmkonferenz der Deutschen Richterakademie, die in der Tagungsstätte Trier stattfand, zu einem vollen Erfolg.
Die am Jahresprogramm der Deutschen Richterakademie teilnahmeberechtigten Richterinnen und Richter und Staatsanwältinnen und Staatsanwälte erwartet auch 2010 wieder ein umfangreiches, an den Praxisanforderungen ausgerichtetes Fortbildungsprogramm, in dem neben reinen Fachtagungen auch intedisziplinäre und verhaltensorientierte Seminare, die der Entwicklung und Förderung sozialer Kompetenzen gewidmet sind, vertreten sein werden. Voraussichtlich können im kommenden jahr 146 Tagungen in den beiden Häusern der DRA angeboten werden. Mit 30 neu konzipierten Seminaren ist die Anzahl der erstmals im Jahresprogramm durchgeführten Tagungen im Vergleich zu den Vorjahren besonders hoch. In den bereits früher erfolgreich durchgeführten und besonders stark nachgefragten Tagungen, die wieder in das Jahresprogramm aufgenommen wurden, werden zudem zahlreiche aktualisierte und neue Tagungsabschnitte stattfinden. Die endgültige Abstimmung der Veranstaltungstermine 2011 wird auf der zweiten Sitzung der Programmkonferenz in Hamburg erfolgen, auf der auch die Tagungen der Herbstakademie 2010 beschlossen werden.
Im Rahmen der Sitzung in Trier waren die Mitglieder der Programmkonferenz zu einem Besuch des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) in Luxemburg eingeladen, wo sie u.a. ein Fachgespräch mit der deutschen Generalanwältin Juliane Kokott führten. Jährlich haben rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der DRA-Tagungen Gelegenheit, im Rahmen ihres Aufenthalts in Trier an einer Sitzung des EuGH teilzunehmen.
Podiumsveranstaltung zum Thema Doping in der Tagungsstätte Wustrau
Hochkarätig besetzt war das Podium zum Thema „Doping“, das im Rahmen der von der bayerischen Justizverwaltung ausgerichteten Tagung „Entwicklung und Tendenzen im Strafrecht“ in der Tagungsstätte Wustrau stattfand. Neben Universitätsprofessor Dr. Hans Kudlich (Erlangen-Nürnberg) und Direktor des Amtsgerichts Clemens Prokop (Kelheim) gehörte auch der Arzt und frühere Weltmeister im Rudersport („Vierer ohne“), Sebastian Thormann (Luzern), zu den Experten der Veranstaltung. Sebastian Thormann ist auch Vorstandsmitglied der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA).
Kein Sportler kann alles geben, es sei denn er ist gedopt. Dann sind auch 100 Prozent möglich, wobei im Falle eines Zusammenbuchs die Gefahr des Todes wahrscheinlicher ist, weil der Körper keine Reserven mehr hat, um sich von einem Kollaps zu erholen. An diese Erkenntnis anknüpfend diskutierten die Experten die sich im Zusammenhang mit der Dopingproblematik stellenden ethischen Rechtsfragen und brachten so Licht in ein häufig noch als rechtliche Grauzone empfundenes Feld, auf dem Sportler, Trainer, Betreuer, Funktionäre und Sponsoren agieren.
Ein literarischer Abend auf Schloss Wustrau: Christel Weimar liest Eva Strittmatter
Zu einem literarischen Abend hatte die Neuruppiner Künstlerin Christel Weimar die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der DRA-Tagungen in Wustrau eingeladen. Eva Strittmatter die große - auflagenstärkste - deutsche Lyrikerin, die gerade ihren 80. Geburtstag gefeiert hat, stand im Mittelpunkt einer stimmungsvollen Lesung, die durch die Intensität und Ausdrucksstärke der vorgetragenen Gedichte und Texte der in Neuruppin geborenen Dichterin und durch die wandlungsfähige und bezaubernde Stimme Christel Weimars zu einem Erlebnis für die Zuhörerinnen und Zuhörer wurde.
Zum Erfolg des Abends trug auch Richter am Landgericht Florian Schwartz bei. Nachdem Christel Weimars Pianistin unverhofft absagen musste, erklärte sich der Kollege, der an einer familienrechtlichen Tagung der DRA teilnahm, spontan bereit, einzuspringen. Seine Interpretation von Bach- und Brahmsstücken am Wustrauer Steinway passte so genau zur Stimmung der von Christel Weimar ausgewählten Texte, dass die Gäste auch ihm mit lang anhaltendem Applaus dankten.
Neue Clubgalerie in der Tagungsstätte Trier mit Bildern von Lutwina Hoffeld eröffnet
Eines überaus großen Anklangs erfreuen sich die regelmäßig in den beiden Tagungsstätten der Deutschen Richterakademie präsentierten Kunstausstellungen. Die große Wandelhalle in der Tagungsstätte Trier und die stimmungsvollen Räume im Wustrauer Schloss sind bei Künstlerinnen und Künstlern ausgesprochen beliebt. Die Vernissagen in der DRA, zu der regelmäßig weit über 100 Gäste erscheinen, sind in der Region Trier/Luxemburg und im Ruppiner Land zu nachgefragten gesellschaftlichen Ereignissen geworden, in die die Tagungsteilnehmerinnen und Tagungsteilnehmer eingebunden sind.
Um Künstlern die Gelegenheit geben zu können, ihre Werke auch einmal in einem intimeren und kleineren Rahmen präsentieren zu können, ist in der Tagungsstätte Trier jetzt eine „Clubgalerie“ entstanden, die eine zusätzliche Ausstellungsmöglichkeit bietet. In den von Tageslicht durchfluteten Clubräumen der Tagungsstätte mit Blick auf die Olewiger Weinberge sollen zukünftig kleinere Ausstellungen stattfinden, wobei auch Nichtprofis, insbesondere aus dem Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der DRA-Tagungen, der Referentinnen und Referenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Freundinnen und Freunde der DRA, eingeladen sind, sich und ihre Werke vorzustellen. Eröffnet wurde die neue Galerie mit einer Ausstellung der Triererin Lutwina Hoffeld, die Aquarelle, u.a. mit Landschaften und Motiven des Kreises Trier-Saarburg, und farbintensiven Acrylarbeiten zeigt.
„Reisebilder“ – Festliche Vernissage in der Tagungsstätte Trier zur Eröffnung der Ausstellung mit Bildern von Franz J. Schwind
Über 160 kunstinteressierte Gäste konnte Akademiedirektor Frank Jüttner zur Eröffnung der Ausstellung „Reisebilder“ mit Werken des Trierer Malers Franz J. Schwind in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie begrüßen. In der noch bis zum 26. März 2010 zu sehenden Bilderschau werden über 50 Aquarelle und Acrylbilder präsentiert, in denen der Künstler seine Eindrücke festgehalten hat, die er auf Reisen u.a. nach Rom, Sizilien, Kreta und Bulgarien gesammelt hat. Aber auch Trier fehlt nicht als Motiv in den ausdrucksstarken Arbeiten, die zum Teil impressionistisch inspiriert erscheinen: Die Römerstadt als Ausgangspunkt der Reisen Schwinds und Fixpunkt in seinem künstlerischen Schaffen bietet dem Maler eine Vielzahl von Motiven, die er mit großer Leichtigkeit ins Bild gesetzt hat. „Begeben auch Sie sich auf eine Reise“, lud Kunstmanager Markus Mitschke das kunst-interessierte Publikum in seiner Festrede ein und versprach, dass die Impressionen, die Schwind bei seinen Reisen und Studienaufenthalten inspiriert haben, auch auf den Betrachter abstrahlen.
Musikalisch begleitet wurde die festliche Vernissage von dem Vokalensemble Contrapunto mit seinem Leiter Dominikus Ascher, dem die kunstsinnigen Gäste der Ausstellungseröffnung eine Vielzahl von Zugaben abverlangten.
„Politischer Extremismus – Herausforderung für Gesellschaft und Justiz“
Charlotte Knobloch zu Gast in der Tagungsstätte Trier
Neben der Vermittlung von Fachwissen zählt zu den Kernaufgaben der Deutschen Richterakademie auch die Vermittlung von Kenntnissen und Erfahrungen über politische und gesellschaftliche Entwicklungen. Beide Aspekte finden sich in besonderer Weise im Konzept der von der hessischen Justizverwaltung organisierten und veranstalteten Tagung „Politischer Extremismus - Herausforderung für Gesellschaft und Justiz“ wieder.
Politischer Extremismus in seinen unterschiedlichen Ausprägungen stellt die freiheitliche Demokratie vor vielfältige Herausforderungen. Ausgehend von der Darstellung des aktuellen Lagebilds der extremistischen Szenen und der voneinander zu unterscheidenden Begrifflichkeiten, die sich unter dem Sammelbegriff des politischen Extremismus verbergen, will die Tagung die verschiedenen Ursachen und Erscheinungsformen extremistischer Betätigung einer Analyse unterziehen, die Auswirkungen auf die innere Sicherheit untersuchen und Möglichkeiten angemessener und wirkungsvoller staatlicher und gesellschaftlicher Reaktionen diskutieren.
Auch für die diesjährige Auflage der Tagung konnten wieder eine Reihe namhafter Referenten gewonnen werden, zu denen der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, Prof. Udo Steinbach vom Centrum für Nah- und Mitteloststudien der Philipps-Universität Marburg, Karl-Dieter Möller vom Südwestrundfunk Karlsruhe und die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Frau Dr. h.c. Charlotte Knobloch, gehörten.
Charlotte Knobloch wurde am 29. Oktober 1932 in München geboren. Die Nazizeit überlebte sie bei einer katholischen Familie in Franken, die sie als ihr uneheliches Kind ausgab. Nach dem Krieg kehrte sie in ihre Geburtsstadt zurück, heiratete 1951 Samuel Knobloch und wurde Mutter von drei Kindern. Seit 1985 ist Charlotte Knobloch Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, seit 2003 Vizepräsidentin des Europäischen Jüdischen Kongresses, seit 2005 Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses, 2005 wurde sie Ehrenbürgerin von München. Dem unermüdlichen Einsatz und Engagement von Frau Knobloch ist es zu verdanken, dass am 9. November 2006 das neue jüdische Gemeindezentrum mit Synagoge in der Bayerischen Hauptstadt eröffnet worden ist. Zu Frau Knoblochs wichtigsten Aufgaben seit ihrer Wahl zur Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland am 7. Juni 2006 gehört die Integration der Zuwanderer aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion (Quelle: http://www.zentralratdjuden.de).
„Zwischen Bütz und Rhin“ – Ausstellung mit Werken von Günter Rieger im Wustrauer Schloss eröffnet
Eines besonders großen Publikumszuspruchs erfreute sich die Eröffnung der Ausstellung des Karwer Verlegers, Autors, Fotografen und Malers Günter Rieger in der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie. Über 150 Personen waren der Einladung von Akademiedirektor Frank Jüttner ins Wustrauer Schloss gefolgt, wo Rieger rund 60 Ölbilder präsentierte.
Auf die märkische Landschaft im Nordwesten Brandenburgs reflektierend, beschreibt der Künstler mit dem Ausstellungstitel „Zwischen Bütz und Rhin“ sowohl einen Teil seiner Motive, ausdrucksstarke Landschaftsbilder die durch die Rieger eigene Farbkombination in Erinnerung bleiben, als auch die Quelle seiner Inspiration für die Darstellung der Natur und Stillleben, die er ebenfalls in der Bilderschau zeigt.
„Wer künstlerisches Talent besitzt, braucht nicht viel Fantasie, um im Alltag ein Motiv zu finden. Es braucht aber viel, um seine Fantasie in einem Kunstwerk mitzuteilen“, stellte Margarete Jungblut in ihrer Laudatio fest. Jedes einzelne Bild der Ausstellung offenbare die Fantasie Günter Riegers, der Lebensklugheit und künstlerisches Talent vereine.
Musikalisch eingerahmt wurde die Ausstellungseröffnung von dem Harfner Sören Wendt, der einfühlsam die Stimmung des gelungenen Abends und seines kunstsinnigen Publikums einfing und sich auf seiner Harfe zu poetischen Liedtexten aus verschiedenen Epochen begleitete.